Fische feiern Karneval auf Zypern

Mannheim, 25.Februar 2001. Zum ersten Karneval des neuen Jahrtausends mischten sich die Fische, last minute reisend, unter zypriotische Narren. Am Faschingssonntag waren alle Straßen nach Limassol, der eleganten zypriotischen Hafenstadt, überfüllt. Von überall strömt man zusammen, um den Faschingsumzug mitzuerleben. König Karneval wird als riesige Pappfigur auf seinem Thron vorangezogen, gefolgt von Kostümierten und Maskierten, Musik- und Tanzgruppen sowie humoristisch gestalteten Wagen.
Landschaftserlebnis und Kunstgenuß gehen auf Zypern eine harmonische Verbindung miteinander ein. Viele Völker hinterließ hinterließen ihre Spuren. Schon vor 8500 Jahren bauten Steinzeitmenschen auf der Insel erste Dörfer mit steinernen Rundhütten. Später kamen Griechen, und Phönizier, Perser, Römer, Kreuzritter aus Frankreich, Venezianer, Türken.
In Paphos sind Geschichte und Gegenwart enger miteinander verwoben als in irgendeiner anderen Stadt. Südzyperns. Im Hafen liegen Ausflugs-, Fischer- und Glasbodenboote am Kai. Er ist der touristische Mittelpunkt der Stadt.
Nur wenige Schritte landeinwärts steht man im Zentrum der römisch antiken Stadt. Ihr Theater wird noch immer bespielt, während der Marktplatz von Gräsern und Blumen überwuchert ist.
Von den Häusern der Lebenden zeugen nur noch kunstvolle Mosaike, von denen der Toten aber aus dem Fels gehauene Säulen, Pfeiler, Brunnen und Atriumhöfe. Könige wurden hier nie begaben, wohl aber wohlhabende Ägypter und Römer.
Die Johanniterburg Kolossi, Nahe Limassol, war seit dem 14. Jahrhundert Mittelpunkt einer überaus rentablen Agrarfabrik, die den europäischen Markt mit Zucker und dem Süßen Dessertwein Commandaria belieferte. Sein heutiges Aussehen bekam der wehrhafte Wohnturm im 15. Jh., als die Ordensrittersich gegen die drohenden Angriffe der Mamelucken und Osmanen wappneten.
Von der Burg führte ein kurzer Spaziergang die Fische zur östlich gelegenen Dorfkirche. Dort steht noch einer der geheimnisvollen Schlupfsteine. Von diesen etwa mannsgroßen, aufrechten und in der Mitte mit einem Loch versehenen Megalithen sind auf Zypern etwa 50 Exemplare bekannt. Wer durch die rechteckige Öffnung hineinschlüpft, so der Volksglaube, kann dabei seine Krankheiten und Gebrechen abstreifen und zurücklassen.