Rom
Rom, im Oktober 1999,
wenige Tage nur. Aber im Jahr vor dem Heiligen, dem schrecklichen,
da chaotischem, reglementierten. Rom im Oktober heißt sich den Luxus
zu erlauben, ausserhalb des sommerlichen Touristenauftriebs eine der
Wiegen unserer Kultur zu erkunden. Bei
moderaten Temperaturen und der Möglichkeit, Kulturlebnis sowie Speis
und Trank zu genießen ohne in Menschenschlangen zu verbruzzeln. Allein
das prächtige vatikanische Museum scheint soviel Kunstschätze
zu beherbergen, wie alle cis-alpinen Altertumssilos zusammen. Erstaunlich
für die Rom-Novizen: Nur Altstadt, kleine verwinkelte Gassen, Entdeckungen
an jeder Strassenbiegung, eine erhaltene antike Stadtmauer von über
10 km Länge. Südlich des Vatikans liegt Trastevere, ein
Stadtviertel von ganz besonderem Flair. Kleine Bars, Trattorien und
Gartenlokale säumen die engen Strassen und Plätze mit Ihre
vielen Geschäften und Boutiquen, die bis spät in die Abendstunden
geöffnet sind. Der
Ausflug im Bauche öffentlicher Verkehrsmittel nach Ostia Antica war
Gegensatz zu den weltweit bekannten repräsentativen Architekturleistungen
der antiken Metropole. Es giebt in Italien keine Stadt die jahrtausendelang
so komplett vergessen wurde wie Ostia. Darin liegt der Reiz der Trümmer
heute. Ostia wurde in der Spät antike verlassen, die Ruinen nie
vollkommen niedergerissen oder überbaut. Eine
bedeutende Hafenstadt, die damals die Mündung des Tibers in das
Meer markierte. Mit allen Einrichtungen, die für Versorgung und Zeitvertreib
der Bürger notwendig waren. Kaum zu glauben: Gut erhaltene Mietskasernen
des Altertums. Die antike Kneipe sieht aus, als wäre Sie erst vor
kurzem verlassen worden. Und da finden die neugierigen Stromer sogar
die Reste einer Grossbäckerei. Die Mahlsteine zur Gewinnung des
Mehles, die Bottiche zur
Teigherstellung, alles ist noch vorhanden und erhalten. Die antiken
Schaufenster der Imbissbuden, in denen die gegrillte Ware feilgeboten
wurde, sind ebenso noch zu sehen wie die öffentlichen Toiletten,
die Thermen und natürlich das Forum.