Hochwasser im Märzen

Mannheim, 1. April 2001. Die lokalen Folgen der globalen Klimakatastrophe trafen die Fische mit umbarmherziger Wucht. Im Märzen Anno 2001 entstieg der Neckarstrom, sonst friedlich träge am Aquarium der Fische vorbeifließend, seinem Bette.
Die wundervolle Parklandschaft in Mitten der Großstadt ward binnen weniger Tage in eine bleigrau wabernde Wasserfläche verwandelt. Von zwei Toren, die Enden eines Fußballfeldes markierend, blieben nur die Querbalken als sichtbare Zeugnisse des Unterganges in der Wasserwüste sichtbar. Für die alltäglichen Besorgungen, z.B. der geliebten und gewohnten Frühstücksbrötchen stürzten sich die Fische von Ihrem Appartemiento metertief in das Ihnen wesensmäß vertraute Element um kraulend die nächstgelegene Verkaufsstelle für Backstubenprodukte zu erreichen. Nach dem Rückzug der Wasser nach vielen Tagen erfreuten sich die Fische einer ungewohnten trainingsbedingten Fitness. Bereits erworbene Präparate gegen die im frühen Jahr gelegentlich auftretende Abgeschlagenheit fanden sich einem Behälter wieder, dessen Inhalt der öffentlichen Entsorgung zugeführt wurde.